Im Juli 2024 wurde auf Anregung aus der Mitgliedschaft ein Workshop zur Evaluation unserer bisherigen Arbeit durchgeführt.
Das Motto des Workshops lautete: Wo steht der Tübinger Arbeitslosen-Treff (TAT) und wie soll es weitergehen?
Darüber berieten Vorstand, Mitglieder und Hauptamtliche am Samstag, 6. Juli 2024 im Gemeindehaus der Tübinger Eberhardsgemeinde.
Am Workshop, den der Vereinsvorsitzende Karl-Ulrich Gscheidle eröffnete, beteiligten sich 15 Personen. In der Vorstellungsrunde wurde berichtet, was die teilnehmenden Personen mit dem TAT verbindet und was sie sich vom Workshop erhoffen. Viele sind dem Verein schon seit Jahren verbunden, hatten Erfahrungen mit eigener Arbeitslosigkeit oder mit Arbeitslosigkeit der Eltern. Andere engagieren sich ehrenamtlich, weil arbeitslose und prekär arbeitende Menschen eine solidarische Unterstützung brauchen.
Der Moderator Klaus-Dieter Boll von der Agentur „Zeit.Gut“ führte souverän durch den Tag und unterstützte die Gruppe mit vielen anregenden Impulsen.
Nach der Kennenlern-Phase ging es um ein vom Vorstand vorgelegtes Papier mit Konzeption und Fragestellungen. Es bestand Einigkeit, dass der TAT als Beratungs- und Begegnungszentrum für Arbeitslose die drei Säulen seiner Arbeit weiterverfolgen soll: Sozialberatung, Vernetzung durch soziale Angebote und Lobbyarbeit für Erwerbslose, prekär Beschäftigte und andere von Armut bedrohte Menschen in der Stadt und im Landkreis Tübingen.
Die Sozialberater:innen Celina Streb und Fabian Everding berichteten unter Wahrung des Datenschutzes von ihrer Beratungstätigkeit in den Vereinsräumen des TAT in der Neckarhalde und gelegentlich bei der Tübinger Tafel.
Die Erfahrung zeigt, dass gerade jüngere Ratsuchende vor allem wieder schnell Arbeit finden wollen, sich selbst nicht als Erwerbslose definieren und daher auch schwer für die Vernetzung in den sozialen Angeboten des TAT zu interessieren sind. Neben der Sozialberatung nach Terminvereinbarung gibt es jetzt auch eine offene wöchentliche Sprechstunde.
Da es für neu Hinzugekommene schwer ist, ans Stammpublikum des Brezelfrühstücks am Mittwochvormittag anzudocken, überlegte die Runde, welche weiteren Formate angeboten werden könnten.
Es entwickelte sich ein reger Austausch mit Ideen wie Nachmittagskaffee, Museumsbesuche und Wanderungen. Diskutiert wurde auch ein Podcast-Projekt für Menschen, die Erfahrungen mit Arbeitslosigkeit gemacht haben und ein weiterer Ausbau der Zusammenarbeit mit Institutionen, wie dem Sozial-Forum, dem Arbeitsbereich Soziales der Universitätsstadt Tübingen, dem Jobcenter, den Stadtteiltreffs und der Tübinger Tafel.
Die Gruppe wurde von Diakon Thomas Mehlfeld bestens verpflegt. Der Workshop endete am frühen Nachmittag und wurde von den Teilnehmenden als beglückende und inspirierende Organisationsentwicklung bewertet, die es Wert ist nach einem gewissen Zeitverlauf wiederholt zu werden.
Tübingen, den 27. August 2025
Karl-Ulrich Gscheidle
Vorstand Tübinger Arbeitstsiosen-Treff e.V.