Kultur für alle!

Eigenbericht zu unserer Veranstaltung am Donnerstag, 14. März 2019 im Gemeindehaus Lamm

Mit wenig Geld auskommen zu müssen, heißt gezwungen sein sich einzuschränken. Das bedeutet meist zwangsläufig den Verzicht auf Kunst und Kultur. Gemeinsame Besuche von Theater, Konzerten oder Ausstellungen sind dann einfach nicht mehr drin.

Wie das geändert werden kann, erklärten am vergangenen Donnerstag Götz Wörner vom Verein Kultur für ALLE e.V. aus Frankfurt und Friedrich Länge, Mitbegründer der Kulturpforte Reutlingen e.V.. Beide Konzepte, deren Unterschiede im Laufe des Abends diskutiert wurden, ermöglichen es Menschen mit geringem Einkommen kostenfrei bzw. zu einem symbolischen Preis an kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Die Prüfung ihrer finanziellen Situation erfolgt dabei durch eine unabhängige soziale Einrichtung, die das Konzept auch in der Stadt bekannt macht.

Eine solche Einrichtung könnte für Tübingen in Zukunft der Tübinger Arbeitslosen-Treff e.V. sein, auf dessen Einladung Wörner und Länge sowie der Sudhaus-Geschäftsführer Adalbert Sedlmeier vom Kulturnetz Tübingen am 14. März ins Gemeindehaus Lamm am Marktplatz gekommen waren. Der kleine Saal dort war gut gefüllt, wobei vor allem Fachpublikum aus dem Kultur- und Sozialbereich gekommen war, wie etwa Elisabeth Stauber, die Leiterin des Fachbereichs Soziales der Stadt Tübingen, aber auch der LTT-Intendant Thorsten Weckherlin. Im Laufe des Abends gab es sowohl von Seiten städtischer Vertreter als auch von Seiten des Sudhauses und des LTT die klare Bekundung, sich an einem entsprechenden Modell für Tübingen beteiligen zu wollen. Insbesondere das Reutlinger Modell wurde als praktikable Variante gesehen, die sich vergleichsweise schnell umsetzen ließe.

„Wie sozial ist das »soziale Tübingen«?“ ist eine Veranstaltungsreihe des Tübinger Arbeitslosen-Treffs in Kooperation mit der evangelischen Stiftskirche Tübingen.
Bis in den Juli 2019 hinein beschäftigt sich die Reihe mit der kommunalen Sozialpolitik in Tübingen. Was machen Stadt und Stadtgesellschaft, was machen Politik, Verbände und Initiativen, dass auch Menschen in prekären Lebenslagen mit voller Teilhabe in Tübingen leben können? Und wie wirksam ist diese Sozialpolitik?