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Armut in Tübingen

Am Donnerstag (09.02.2023) veranstaltet Input im Epplehaus um 19 Uhr ein Podium zum Thema Armut. Mit auf dem Podium: Stephan Lippmann vom TAT. Der Eintritt ist kostenlos (wie immer bei Input)

Aus der Ankündigung von Input:

Wir möchten auf diesem Podium mit Armutsbetroffenen und Expert*innen besprechen wie Armut sich in Reutlingen/Tübingen darstellt und wie Armut sich auf das Leben von Betroffenen auswirkt. Außerdem möchten wir diskutieren, was gegen Armut und die daraus resultierende Ausgrenzung getan werden kann.

Dazu haben wir folgende Gäste eingeladen:

  • Undine Zimmer, Autorin des Buchs „Nicht von schlechten Eltern. Meine Hartz-IV-Familie“
  • Martin Eberle, Vertreter der Aktion Wunschbaum in Tübingen
  • N.N. (angefragt), betroffen von studentischer Armut
  • Stephan Lippmann, Vertreter des Tübinger Arbeitslosen-Treff

Die Gründung des Arbeitslosen-Treffs

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Fabian Everding
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Josef Krebs

1998 wurde der Tübinger Arbeitslosen-Treff offiziell als Verein gegründet. Doch schon lange vor dessen Gründung als Beratungsstelle trafen sich Menschen, die ihren Job verloren hatten im Gemeindehaus Lamm am Marktplatz, wo sie unter anderem von Josef Krebs betreut wurden.

Josef Krebs stand damals noch am Anfang seiner beruflichen Karriere bei der katholischen Kirche und kümmerte sich als Mitarbeiter von St. Michael um den Arbeitslosen-Treff, der zunächst vor allem Zulauf bekam von ehemaligen Mitarbeitern der Firma Zanker. Deren ehemaliges Betriebsgelände ist noch heute als langgezogener Industrieriegel parallel zur Sindelfinger Straße in der Tübinger Weststadt zu erkennen, allerdings werden dort schon lange keine Waschmaschinen mehr produziert. Denn mit der Übernahme von Zanker durch Elektrolux in den 80er-Jahren wurde auch das langsame Ende des Tübinger Traditionsunternehmens eingeleitet.

Heute arbeitet Josef Krebs als Fernfahrer-Seelsorger bei der katholischen Betriebsseelsorge Heilbronn. Daher geht es im Gespräch auch um die Situation von oftmals prekär Beschäftigten auf europäischen Schnellstraßen.

Studiogespräch zur aktuellen Situation

Auf der Wüsten Welle, dem freien Radio für Tübingen und Reutlingen, ging es heute im Lokalmagazin um die aktuellen Herausforderungen für Erwersbslose und die zu erwartenden Veränderungen durch das neue Bürgergeld. Dazu war unsere Reutlinger Kollegin Anna Bentele von der Arbeiterbildung mit unserem Tübinger Sozialberater Fabian Everding im Studio im Sudhaus. Das Gespräch kann auf der Seite der Wüsten Welle nachgehört werden.

Fabian Everding (TAT) und Anna Bentele (ArBi)
Fabian Everding (TAT) und Anna Bentele (ArBi)

Gesetz zur Umsetzung des Bürgergelds

Für alle die es interessiert verlinken wir hier das Gesetz zur Umsetzung des neuen „Bürgergelds“ in der nun ab 1. Januar 2023 gültigen Version. Es handelt sich um den vom Bundestag in Abstimmung mit dem Bundesrat beschlossenen Kompromiss.

Zwölftes Gesetz zur Änderung des Zweiten Buches Sozialgesetzbuch und anderer Gesetze – Einführung eines Bürgergeldes (Bürgergeld-Gesetz) vom 25.11.2022 (PDF)

 

 

Kostenlose Energiesparpakete

Kostenlose Energiesparpakete für finanzschwache Haushalte im November 2022Die Stadt Tübingen verschenkt am Dienstag, 29. November 2022 von 9.30 bis 11.30 Uhr, sowie am Mittwoch, 30. November 2022, von 15.30 bis 17.30 Uhr im Rathaus im Ratssaal (1. Obergeschoss) am Marktplatz Energiesparpakete an KreisBonusCard-Inhaber:innen.

Flyer zur Aktion als PDF

Abholen kann man sie bei Vorlage einer KreisBonusCard. Ziel der Aktion ist es, finanzschwache Haushalte beim Energiesparen zu unterstützen. Eine LED-Lampe spart gegenüber einer herkömmlichen Glühlampe rund 80 Prozent der Energie und Kosten ein. Schaltbare Steckdosenleisten verhindern unnötige Standby-Verluste.

 

Pressespiegel zur Nebenkosten-Kampagne

„Nicht schämen, einen Antrag zu stellen“, dieser Überschrift des Artikels von Miriam Watson im Schwäbischen Tagblatt können wir uns anschließen. Auch den Wunsch nach „Förderung, die gegen Armut hilft“, so der zugehörige Kommentar auf der Reutlinger Seite, können wir teilen.

Nach unserer Pressekonferenz am vergangenen Dienstag ist auch in den Reutlinger Nachrichten ein Artikel erschienen: „Finanzielle Hilfe für die Nachzahlung – hohe bürokratische Hürden“ ist der Artikel von Alexander Thomys überschrieben.

Alle diese Artikel sind hinter einer Paywall, daher können sie nur von Online-Abonnenten vollständig gelesen werden.

Eine Ausnahme bildet hier der Beitrag vom werbe-finanzierten Reutlinger / Tübinger Fernsehen RTF1: „Finanzen und Energiekrise: Arbeiterbildung Reutlingen und Tübinger Arbeitslosen-Treff informieren“

Hier kann der Beitrag vollständig über YouTube angesehen werden.

Anlass für all diese Berichte war unsere gemeinsame Pressekonferenz zusammen mit den Kolleg:innen von der Reutlinger Arbeiterbildung. Wir sprachen zum einen über die prekäre Finanzlage der 12 Arbeitslosen-Beratungsstellen in Baden-Württemberg und wollten zum anderen darauf hinweisen, welche Möglichkeiten Menschen mit zu geringem Einkommen haben, wenn die zu erwartenden hohen Energiekosten zu Armut führen. Dabei dürfte es vor allem um hohe Nachforderungen von Vermietern und Energieversorgern  gehen, die ab kommendem Jahr zu erwarten sind.

Im Zuge dessen konnten wir auch unsere neuen Flyer vorstellen, die darüber informieren wie ergänzende Sozialleistungen bei hohen Nebenkosten auch von Arbeitnehmer:innen in Anspruch genommen werden können.

Was tun bei erhöhten Nebenkosten?

Nicht nur Erwerbslose, auch Menschen, deren monatliches Einkommen nicht zum Lebensunterhalt ausreicht, können ergänzende Sozialleistungen beziehen.

Diese eigentlich nicht neue Tatsache könnte angesichts steigender Nebenkosten auch für Menschen relevant werden, die bislang keinen Kontakt zum Jobcenter hatten.

Flyer zu Heizung und Energiekosten

Innenseite: Flyer zu Heizung und Energiekosten

Um möglichst viele Menschen über ihre Möglichkeiten auf ergänzende Leistungen aufzuklären, haben wir zusammen  mit den Kolleg:innen von der Reutlinger Arbeiterbildung einen gemeinsamen Flyer produziert, der in wenigen Worten darüber informiert. Er kann hier heruntergeladen oder in Papierform beim Tübinger Arbeitslosen-Treff in der Neckarhalde 40 mitgenommen werden.

Die Geschichte von LAGALO

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Fabian Everding
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Klaus-Peter Spohn-Logé
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Klaus Kittler

In den 80er-Jahren ist ein zunächst loses Bündnis entstanden, das heute unter dem Namen LAGALO  bekannt ist: Die Landesarbeitsgemeinschaft der Arbeitslosen-Treffs und Zentren in Baden-Württemberg.

Wie kam es dazu und wie sind die heutigen Arbeitslosen-Beratungsstellen, aber auch viele Einrichtungen zur Qualifizierung von Erwerbslosen in Baden-Württemberg entstanden? Darüber sprachen wir mit zwei langjährigen Aktiven des LAGALO-Bündnisses.

Klaus-Peter Spohn-Logé war Sozialsekretär beim Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt (KDA) Baden und lange Jahre der inoffizielle Vorsitzende des LAGALO-Bündnisses.

Die Finanzierung der Arbeitslosen-Beratungsstellen durch das Land Baden-Württemberg wäre vielleicht gar nicht zustande gekommen, wenn er sich nicht gemeinsam mit Klaus Kittler und anderen beim Land für die Beratungsstellen eingesetzt hätte.

Klaus Kittler kam ursprünglich aus dem Bereich der Erwerbslosen-Arbeit in Niedersachsen, bis er für seine Stelle als Referent für Arbeitslosenhilfe beim Diakonischen Werk Württemberg nach Stuttgart kam.